Vor nun mehr als einem halben Jahr – in dem es, nebenbei bemerkt, keine einzige Sommernacht gab – haben unsere Darstellendes Spiel-Kurse unter der Leitung von Frau Schütt und Frau Backmeier begonnen, an Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ zu arbeiten. Anfangs haben wir noch die Geschichte besprochen und uns mit dramatischer Darstellung beschäftigt, dann haben wir die Rollen verteilt und das gesamte Stück umgeschrieben, dann am Ende haben wir monatelang die einzelnen Szenen geprobt.
Am 23. Mai fand die Generalprobe statt, das erste Mal, dass wir draußen bei des Herzogs Eiche üben konnten. Ein paar Leute fehlten zwar noch, aber es klappte eigentlich schon alles so, wie es sollte. Bei der Premiere am 28. Mai herrschte dann aber eine ganz andere Atmosphäre, jeder war da und jeder war gespannt wie ein Flitzebogen, einige überhitzende Glühbirnen gab es auch. Wir haben noch letzte Überprüfungen gemacht, getestet, ob auch jeder vom Publikum verstanden wird: Das waren dann auch weit über hundert Leute. Und das bei dem, was wohl für die meisten von uns, die erste öffentliche Aufführung dieser Art würde. Trotzdem, es klappte fast alles, es gab zwar ein paar kleine Schnitzer hier und da, aber das Publikum war zufrieden, es wirkte fast schon so, als ob sie in jeder Atempause applaudieren würden (das war aber tatsächlich nur in der letzten Szene so).
Am 29. Mai ging es in die zweite Runde, diesmal aufgrund einer Regenfront zwar drinnen, aber ansonsten lief fast alles besser als bei der Premiere. Unsere Handwerker bauten Szene um Szene die Bühne um und übten im Stück ihr Stück im Stück, die Geliebten irrten durch die wirre Zauberei der Elfen und am Ende wurde einigen unserer Leute auf der Bühne noch das Stück im Stück vorgeführt: Besonders die überaus eloquente Wand und der ebenso wortgewandte Löwe begeisterten. Bei beiden Vorführungen gab es viele positive Rückmeldungen vom Publikum – wenn es teilweise doch etwas zu leise gewesen wäre.
Und dann, nachdem auch die zweite Aufführung vorbei war, wurde gefeiert – es war zwar schön, aber auch anstrengend. Erst in der Schule, später noch anderswo, manch einer weniger, manch einer mehr, und manch einer fehlte am nächsten Tag in der Schule.
Text: Bennet Wehber, Fotos: Gd