Erste Schritte auf „Neuen Wegen“

Beginn der Bildung für nachhaltige Entwicklung am Gymnasium Warstade

Seit diesem Jahr (2021) hat das Land Niedersachsen die Sustainable Development Goals (SDGs) der UNO als verpflichtetendes Programm für alle Schulen in unserem Land vorgegeben. Dies ist nicht nur ein richtiger Schritt um Umweltschutz, Demokratie und nachhaltiges Lernen zu fördern, sondern bietet den Schulen auch viel individuellen Gestaltungsspielraum, wie diese Ziele lokal angegangen werden können. Der handlungsorientierte Ansatz des Programms, soll und wird Schüler*innen Selbstwirkungserfahrungen verschaffen, von denen sie nicht nur selbst, sondern auch deren Familien, unsere Schule und die Stadt profitieren werden- letztlich ist hier der erste Schritt zu verorten, „Neue Wege“ in eine nachhaltige Zukunft zu gehen. Neben der Gründung der AG „Neue Wege“, die corona-bedingt noch nicht richtig stattfinden kann, hat sich im Rahmen des Politikunterrichts der 13. Klasse in diesem Bereich ein Bedürfnis entwickelt, endlich aktiv zu werden. Wir haben uns gemeinsam mit verschiedenen Ansätzen befasst und am Ende entschieden, dass erste Schritte auch kleine Schritte sein müssen. Oft sind es die kleinen Schritte, die mit wenig Aufwand eine große Wirkung erzielen. Unser Projekt trägt daher den Übertitel „Einfach effektiv“ und setzt sich aus 6 Teilprojekten zusammen:

1. Fahrradfreundliche Schule (drei Schülerinnen)
2. Nachhaltigkeitsspiele für Vertretungsstunden (drei Schülerinnen)
3. Sauberer Schulhof (drei Schüler*innen)
4. „Natuerlich schoen“ – Kosmetik für die Zukunft (vier Schülerinnen)
5. E- Mobilität (drei Schüler)
6. Gesundheitsmanagement: „Esst weniger Zucker, ihr seid schon süß genug!“ (drei Schülerinnen)

In jedem dieser Projekte sind drei oder vier Schüler*innen der Altersgruppe 18/ 19 beteiligt, die überwiegend von der Idee, über die Umsetzung bis hin zur Evaluation sämtliche Schritte selbst geplant und erarbeitet haben. Ich als Lehrer habe lediglich Umsetzungshilfen gegeben und bei der Fokussierung geholfen, bin dementsprechend eher Begleitperson als Leiter gewesen.
Bis auf zwei Projekte („Natürlich Schön“ und „Vertretungsstunden“) befinden sich alle Projekte zur Zeit in der Evaluierungsphase, deren Ergebnisse ich somit hier nicht anhängen kann. Dennoch ist festzuhalten, dass sämtliche Installationen und Ergebnisse sehr gern von vielen Schüler*innen unserer Schule zur Kenntnis genommen wurden und Schulhofgespräch sind. Zum Teil sind Ergebnisse ebenfalls zu einem Bestandteil in anderen Unterrichtsfächern geworden und einige Klassen setzen seither eigene Projekte in die Tat um. Als persönliche Evaluation ist mir aufgefallen, dass die einzelnen Projekte an sich, keine große Wirkung haben und für sich genommen nichts besonderes sind. Dennoch ist festzuhalten, dass die geballte Masse der Ergebnisse, die nahezu zeitgleich der Schulgemeinschaft präsentiert worden, ein enormes Interesse erzeugten und Nachhaltigkeit dadurch zu einem Schulthema wurde- sowohl bei Schüler*innen als auch Kolleg*innen. Damit wird klar, dass die ersten Schritte, zwar kleine Schritte sind, aber zusammengenommen eine große Wirkung erzielen können.

 

1. Fahrradfreundliche Schule

Hintergrund des Projektes „Fahrradfreundliche Schule“ sind zum einen überfüllte  Schulbusse und ein extrem hohes Verkehrsaufkommen an unserer Schule und zum  anderen natürlich der Klimaschutz und nachhaltiges Denken.Neben der erhofften Verringerung der sogenannten „MuttiTaxis“, soll dasBewusstsein für Nachhaltigkeit und die Umwelt bei allen Teilnehmenden gestärkt werden. Wir möchten bezwecken, dass sich die Schüler*innen über die Vorteile des Fahrradfahrens bewusstwerden und im besten Fall dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck unserer Schule zu verringern. Daher haben wir einen schulinternen Fahrradwettbewerb ins Leben gerufen. Damit es einen Anreiz für die Schüler*innen gibt, sich an unserem Wettbewerb zu beteiligen und ihren Schulweg mit dem Fahrrad zu absolvieren, haben wir Kontakt zum Förderverein für mögliche Preise aufgenommen. Diese werden an diejenigen Schüler*innen verteilt, die die meisten Kilometer Schulweg im zweiten Schulhalbjahr 2021/22 mit dem Fahrrad zurückgelegt haben.
Die zurückgelegten Kilometer werden mit einer App gemessen und von uns, dem Fahrrad Team, ausgewertet. In der App „Adidas Running“ wurde von uns eine Gruppe erstellt, in dem alle Teilnehmer*innen mit ihren gesammelten Kilometern in Form einer Rangliste aufgelistet werden. Es gibt für jeden Monat eine Rangliste, die am Ende des Wettbewerbs zu einer Gesamtdistanz zusammengefasst werden. Dadurch können die Gewinner*innen ermittelt werden.
Aufgrund bisher gesammelter Erfahrungen haben wir einige Verbesserungsvorschläge entwickelt: Ein großer Punkt spielt die Werbung. Man könnte zusätzlich einen Elternbrief verfassen und die Lehrer mit einbeziehen, um eine größere Reichweite erlangen zu können. Außerdem ist es sinnvoll den Wettbewerb in den wärmeren Monaten laufen zu lassen, da dadurch mehr Schüler die Motivation haben, Fahrrad zu fahren. Zusammenfassend sind wir mit der Organisation und Umsetzung des Fahrradwettbewerbs größtenteils zufrieden. Allerdings hätten wir uns über eine größere Teilnehmer-Anzahl gefreut, die man mit unseren Verbesserungsvorschlägen erreichen könnte.

 

2. Nachhaltige Vertretungsstunden

Unser Politikkurs möchte vor allem Schülern das Thema Nachhaltigkeit näherbringen, um zukünftige Generationen gleich mit einem bewussteren Konsumverhalten und Verständnis für das Thema in die Welt zu lassen. Aus diesem Grund hat sich unsere Gruppe eine Möglichkeit überlegt, die Thematik in den Schulalltag zu integrieren:
Die Zeit während Vertretungsstunden wird häufig nicht sinnvoll genutzt. Oftmals wissen sowohl Schüler als auch Lehrkraft nicht, was sie mit der Stunde anfangen sollen und
versuchen die Zeit irgendwie zu überbrücken. Hinzu kommt, dass das Thema Nachhaltigkeit gerade bei jüngeren Klassen oft viel zu kurz kommt. Viele Schüler beschäftigen sich zu wenig damit und vernachlässigen es im Alltag.
Unser Projekt versucht beide Probleme zu lösen. Mit der Erstellung verschiedener Spiele für Vertretungsstunden wollen wir zu einer spielerischen Auseinandersetzung mit dem Thema anregen. Bei der Umsetzung haben wir altbekannte Spiele-Klassiker nachhaltig umgestaltet und sie ganz dem Sachverhalt Nachhaltigkeit angepasst. Diese modifizierten Varianten von Activity und Promi-Raten, bringen nicht nur Spaß, sie bieten zusätzlich Diskussionspotential und können zu Unterrichtsgesprächen über eine nachhaltige Lebensweise führen. Dadurch werden die Schüler dazu angeregt, sich im Alltag mehr mit einem gesunden Konsumverhalten auseinanderzusetzten.
Konkretisieren lässt sich dies am Beispiel unserer nachhaltigen ActivityVariante. Anstatt wahllos ausgewählter Begriffe, erhält jeder vortragende Schüler eine Karte mit speziellen, die Nachhaltigkeit betreffenden, Aspekten. Beispielsweise muss der Schüler „Massentierhaltung“ pantomimisch darstellen oder versuchen ein  Atomkraftwerk zu zeichnen. Währenddessen versuchen seine Mitschüler den Begriff zu erraten. Alternativ haben wir zudem das Spiel „Promiraten“ bzw. „Wer bin ich?“ dem Sachverhalt entsprechend umgestaltet und ein Nachhaltigkeitsquiz erstellt. Letzteres umfasst Schätz- und Multiple-Choice-Fragen, die teilweise sehr überraschende und schockierende Fakten offenbaren. Das Entscheidende dabei ist das anschließende Unterrichtsgespräch zwischen Schülern und Lehrkraft. Es kann zum Beispiel über die Bedeutung bestimmter Energielieferanten gesprochen werden. Zudem liegen  Diskussionen über die Vor- und Nachteile verschiedener Produktionsweisen nahe. Dabei spielt es keine Rolle, auf welche Fächer der Vertretungslehrer spezialisiert ist. Nachhaltigkeit betrifft uns alle und übergreift alle Fächer, sodass darüber in jeder Klasse und mit jedem Lehrer gesprochen werden kann.
Wichtig ist, dass das Spiel einen Übergang zu ernsteren Themen darstellt, die uns alle
betreffen. Nachhaltigkeit sollte nicht nur ein abstrakter Begriff bleiben. Es sollte darüber
nachgedacht und diskutiert werden. Welcher Lebensbereich eignet sich dafür besser als die Schule?

 

3. Müll und der Tatort Schulhof

Blickt man in unserer Schule in die Mülleimer, erschrickt man: Der Müll ist nicht getrennt! Häufig schafft der Müll es nicht einmal in die Mülltonne, sondern landet auf dem Boden oder im Gebüsch. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern ist auch schädlich für unsere Umwelt. Teilweise überlebt Müll nämlich mehrere Menschenleben, bevor es vollständig zersetzt ist. Der nachhaltige Umgang mit Müll ist also noch nicht Bestandteil unseres Bewusstseins. Um dieses Problem anzugehen, haben wir uns ein Konzept ausgedacht. Wir wollen den Schüler*Innen visuell vor Augen führen, was nach dem falschen Entsorgen des Mülls damit geschieht.
Mit der Zustimmung des Schulleiters und in Kooperation mit unserem Hausmeister und Politiklehrer gestalten wir ein Aquarium. Darin wird verschiedener Müll, den wir auf dem Schulhof gefunden haben, in Erde vergraben und verweilt dort über einen längeren Zeitraum. Der Standort unseres Experiments ist in dem Eingangsbereich der
Schule, sodass jede Person, die die Schule betritt, stehts das Projekt verfolgen kann. Man wird dann feststellen können, dass organische Abfälle im Vergleich zu Plastikmüll schneller zersetzt werden.

 

 

Eine Infotafel ergänzt dazu, dass in der Erde durch nicht entsorgten Müll Schadstoffe austreten können, die sowohl Tiere als auch ihren Lebensraum gefährden
und informiert somit über die Folgen und Gefährdungen. Diese Erkenntnisse sollen die Schüler*Innen dazu verleiten, ihren Umgang mit Müll zu überdenken und ihren Abfall ordnungsgemäß zu entsorgen.
Seit dem 12. Januar ist unser Experiment für jede Person, die unsere Schule betritt, sichtbar. Erste Beobachtungen zeigen, dass viele Schüler*Innen an dem Thema interessiert sind und sich die Zeit nehmen, das Aquarium und die Infotafel anzusehen.

Um auch später auf dieses Projekt zurückblicken zu können, wird der Zersetzungsvorgang täglich
fotografiert und am Ende zu einem kurzen Zeitraffervideo geschnitten. Dieses kann dann im Unterricht zu dem Thema gezeigt werden, sodass unser Experiment nicht in Vergessenheit gerät. Ebenfalls dient das Video dazu, dass jeder, der später von diesem Projekt erfährt, den Verlauf sehen und nachvollziehen kann.

Nach einigen Wochen Beobachtungszeit ist aufgefallen, dass beim organischen Müll, genauer gesagt bei einem angebissenen Apfel kein Verwesungsprozess zu beobachten ist. Um dieser Sache auf den Grund zu gehen, haben wir eine Tafel mit einer Umfrage, warum der Apfel nicht verwest, neben dem eigentlichen Projekt aufgestellt. Auf dieser Tafel kann jeder seine aufgestellten Hypothesen niederschreiben,
was der Grund dafür ist, dass der Apfel nicht verwest. Schon nach wenigen Tagen hat sich gezeigt, dass diese Umfrage die
Interessen der Schüler*Innen geweckt hat. Innerhalb der ersten Woche wurden schon einige Hypothesen aufgestellt.

 

 

 

 

4. „Natuerlich schoen“ – Kosmetik für die Zukunft

Konsumgesellschaft, Wegwerfgesellschaft, Überflussgesellschaft – all dies sind Begriffe, die unsere heutige Lebensweise beschreiben. Dabei ist vielen Menschen jedoch nicht bewusst, welche Auswirkungen dieses Verhalten, egal ob auf sozialer oder ökologischer Ebene, mit sich bringt.
Herkömmliche Kosmetik ist dabei ein Thema, das schon seit Jahren viele dieser Probleme mitverschuldet. Tierversuche, Mikroplastik und Ausbeutung sind nur ein kleiner Teil der negativen Aspekte, die diese nach sich zieht. Dabei ist Kosmetik ein Thema, bei welchem mit sehr geringem Aufwand schon eine große Wirkung erzielt werden kann. Schon im privaten Bereich können wir leicht viel verändern, indem wir herkömmliche Kosmetik durch selbstgemachte Produkte und Naturkosmetik ersetzen. Aus diesem Grund haben wir uns als Gruppe dazu entschieden, im Rahmen unserer Projektarbeit zum Thema „Nachhaltigkeit – einfach und effektiv“ auf die Probleme herkömmlicher Kosmetik aufmerksam zu machen. Mit Hilfe von leichten DIY-Rezepten, die man ganz einfach und schnell Zuhause nachmachen kann, möchten wir eine Alternative zu
herkömmlicher Kosmetik schaffen.
Dadurch möchten wir einen Beitrag für den
Umweltschutz leisten und Naturkosmetik für alle
Altersgruppen attraktiver machen. Um auf dieses
Thema aufmerksam zu machen, haben wir einen
Instagram- Account erstellt (siehe QR- Code, der als
Werbung in der Schule ausgehängt wurde), auf
welchem wir zum einen einfache und schnelle DIY-Rezepte vorstellen, unter anderem Peelings. Diese
können zum Beispiel leicht aus Zucker und Olivenöl
sowie aus Meersalz und Öl auf einfachste Weise
hergestellt werden.
Zum anderen posten wir Beiträge zur Aufklärung von
herkömmlicher sowie natürlicher/ selbstgemachter
Kosmetik. Beispielsweise gehen wir auf die problematischen Inhaltsstoffe von herkömmlicher Kosmetik ein und was man bei der Herstellung von DIY-Kosmetik beachten muss. Auch haben wir in
Verbindung mit dem Kurs „Darstellendes Spiel“ ein Video gedreht, bei welchem es um die richtige Anwendung einer DIY- Idee geht.
Unser Ziel ist es dabei, das Umdenken zu fördern und natürliche Kosmetik mehr in den Vordergrund zu stellen.

 

5. Nachhaltigkeitsprojekt: Elektro-Autos für Lehrer

Im Zuge der Projektarbeit zum Thema Nachhaltigkeit haben wir erkannt, dass die E-Mobilität
an unserer Schule bisher so gut wie gar nicht genutzt wird und haben uns infolgedessen
gefragt, ob die Anreise zur Schule nicht nachhaltiger werden könnte. Da die E-Mobilität nicht
ganz kostengünstig ist, gibt es in der freien Wirtschaft Leasing-Angebote von privaten
Unternehmen.
Dafür haben wir eine ausgiebige
Recherche betrieben, die darin
bestand, herauszufinden, ob und
wann E-Autos tatsächlich
umweltfreundlicher sind, als die
von herkömmlichen
Verbrennungsmotoren angetriebenen Fahr-zeugen. Schließlich sind wir auf das Ergebnis gekommen, dass die E-Autos bei längerer Nutzung eine deutlich bessere CO2-Bilanz, als Verbrenner haben. Um an der Situation an unserer Schule, wie auch an allen anderen  Schulen etwas zu ändern, haben wir eine Mail an den niedersächsischen Kultusminister Herrn Tonne geschrieben, in der wir das Problem angesprochen haben und das Firmenleasing von E-Autos auch an Schulen als eine mögliche Lösung für die Zukunft vorgestellt haben. Wir hoffen nun auf positive Resonanz und eine best- und schnellstmögliche Umsetzung dieser Idee von Seiten des Kultusministeriums.
Darüber hinaus haben wir uns mit der daraus entstehenden Notwendigkeit der
Ladeinfrastruktur bei uns an der Schule beschäftigt. Im Zuge dessen haben wir uns zunächst
mit der aktuellen Ladeinfrastruktur vor Ort beschäftigt und dementsprechende Defizite
festgestellt. Mit dem Ziel, diese auszugleichen haben wir uns an die städtische Politik
gewendet, um den Vorschlag in Kombination mit dem ersten Teil unseres Projektes im
Gemeinderat einzubringen. Erste Rückmeldungen seitens der Stadt lassen allerdings die
Hoffnung, dass zügig eine Ladesäule an unserer Schule installiert wird, platzen. Je mehr wir
in Verbindung mit öffentlichen Stellen traten, je sichtbarer wurde die Verschiebung von
Verantwortung auf andere, bürokratisch komplizierte Verfahren und die gefühlte
Planlosigkeit der öffentlichen Träger. Dennoch werden wir das Projekt weiterführen und
hoffen, dass nach unserem Abgang von der Schule unsere Arbeit fortgesetzt wird.
Insgesamt haben wir im Laufe dieses Projekts eine Menge interessanter Dinge gelernt und
unseren kognitiven Horizont um einige Punkte erweitern können. Zur Motivation trugen auch
die Zukunftsorientierung und der Gedanke daran, etwas bewegen zu können, bei sodass wir
hoffen einen großen Schritt in Richtung Elektromobilität zu gehen.

 

6. Gesundheitsmanagement:
„Esst weniger Zucker, ihr seid schon süß genug!“

Ein erstes Frühstück direkt vom Bäcker, aus dem nahe gelegenen Supermarkt oder am
Schulkiosk ist nicht immer unbedingt ausgewogen. Das gilt insbesondere, wenn Kinder
alleine und frei über den Einkauf entscheiden können. Und mit knurrendem Magen fällt die
Wahl auch schon mal eher auf einen Schokoriegel als auf ein gesundes
Vollkornbrötchen. Aber es landen nicht nur die ungesunden Lebensmittel im Magen, sondern
auch die Plastikverpackungen achtlos in der Natur. Dies ist uns auch an unserem eigentlich
schönen Gymnasium aufgefallen.
Nach nur einer Runde über unseren
Schulhof hatten wir 46
Verpackungen gesammelt – von
Cola, Pick-Up, und Energydrinks
war wirklich alles dabei. So kam uns
die Idee für unser Projekt „Esst
weniger Zucker, ihr seid schon süß
genug!“. Dafür suchten wir die Zuckerangaben der Snacks heraus, deren Verpackungen wir auf dem Schulhof gefunden haben und fügten diese dann auf einem Plakat zusammen.
Bei dieser Arbeit mussten wir  erschreckenderweise feststellen, dass der  Zuckeranteil in den meisten gesüßten Lebensmitteln höher ist als gedacht. Eine Packung Kinder Bueno enthält beispielsweise 57g Zucker bei einem Gesamtgewicht von 129g. Somit besteht ein Riegel beinahe zur Hälfte aus Zucker. Leider ist
dies nicht nur bei Kinder Bueno der Fall,
weshalb wir durch unser Plakat auf den
unbewusst hohen Zuckerkonsum
aufmerksam machen wollen.
Aber wer Fast Food oder Süßigkeiten
konsumiert, tut nicht nur sich sondern
auch der Umwelt nichts Gutes. In dem
Zusammenhang beschäftigten wir uns mit
einer Greenpeace-Studie über Plastikmüll
im Meer und stellten diese graphisch da.
Hierzu listeten wir die Stückzahlen der
gefundenen Plastikteile pro Konzern an
einem Strand in einer Prangerliste auf.
Platz drei belegt Nestlé mit 2950
Plastikteilen, knapp überboten von dem
Konzern Pepsi Co. mit 5750. Nur
McDonalds konnte dies mit 9216
Plastikfundstücken überbieten und führt
somit die Prangerliste an. Mit dieser
Statistik wollen wir aufzeigen, wie stark
sich unser Kaufverhalten mittlerweile auf den Klimawandel auswirkt und diesen weiter
verschlimmert.
Nachdem wir darauf hingewiesen haben wie hoch der unbewusste Zuckerkonsum tatsächlich
ist und sich dies auch negativ auf die Umwelt auswirken kann, wollten wir als letztes in
Erinnerung rufen, dass ein reduzierter Konsum sich durchaus positiv auf den eigenen Körper
auswirken wird. Auf unserem Plakat „Warum ist eine gesunde Ernährung so wichtig?“
nennen wir sieben Gründe, um kurz und präzise die Vorteile darzulegen. Neben besserer
Laune und einem Beitrag zur Nachhaltigkeit, trägt die gesunde Ernährung nämlich zusätzlich
dazu bei, dass wir gesund bleiben. Das Risiko Diabetes oder Krebs zu bekommen vermindert
sich erheblich.
Mit unserer selbstgebastelten Ausstellung wollen wir über die Auswirkungen von ungesunder
Ernährung auf den Körper und auf die Natur aufklären und die Kinder animieren wieder zum
gesunden Pausenbrot zurück zu kehren.